Soziale Beziehungen

Menschen tun sehr viel für ihre Gesundheit: Idealerweise reduzieren sie ihren Tabak-Konsum, trinken weniger Alkohol, ernähren sich ausgewogen und treiben mehr Sport. Doch was für die menschliche Psyche zusätzlich eine besondere Rolle spielt, wird dabei häufig vernachlässigt: die seelische Gesundheit. Gesellschaftlich betrachtet wird das Thema inzwischen aufgegriffen und unterschiedlich interpretiert – das Angebot an Social Media-Kanälen ist nur ein Indiz für das menschliche Bedürfnis, sich zu vernetzen und mitzuteilen. Natürlich stehen persönliche Kontakte und Freundschaften an allererster Stelle und stillen das Grundbedürfnis, das wir von Geburt an in uns tragen: sich zugehörig zu fühlen.

Soziale Kontakte stärken und schützen den Organismus

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Es ist vielfach wissenschaftlich erwiesen, dass soziale Kontakte einen großen Einfluss auf unser seelisches Wohlbefinden haben. Einsamkeit und der Mangel an sozialen Bindungen können auf Dauer sogar krank machen. Nachweislich ist diese Isolation vergleichbar mit der körperlichen Schädigung, die beispielsweise beim Rauchen von täglich 15 Zigaretten entsteht. Zusätzlich zeigen die Forschungen, dass sich ein fehlender sozialer Anschluss doppelt so schlimm auswirkt wie Fettleibigkeit. Auch eine soziale Ausgrenzung wie zum Beispiel Mobbing verursacht ein Schmerzempfinden im Gehirn und hat einen hohen negativen Einfluss auf unsere Psyche. Fakt ist, dass Menschen den Gedankenaustausch mit ihren Mitmenschen brauchen. Sie lieben Zuneigung, Trost und vor allem Verständnis und Mitgefühl in alltäglichen aber auch schwierigen Situationen. Eine Erkenntnis ist besonders wichtig: Es kommt nicht nur darauf an, dass Sie sich mit Menschen umgeben, sondern darauf, dass Ihnen diese Menschen guttun. Menschen, die beispielsweise schlechte Laune verbreiten, Probleme gerne bei anderen abladen, ständig über andere reden, dafür aber nicht bereit sind, Ihnen und Ihren Gedanken zuzuhören, rufen negative Emotionen und letztlich auch Reaktionen hervor. Schützen Sie sich vor diesen „Energiesaugern“ und gehen Sie am besten Ihre sozialen Kontakte in Gedanken einmal mit folgenden Fragen durch: Fühlen Sie sich mit den betreffenden Personen geborgen, verstanden, glücklich, gut, entspannt und motiviert oder eher gestresst, angespannt, genervt, verärgert, frustriert oder demotiviert? Dabei geht es keinesfalls um einzelne Phasen, denn jede Freundschaft hat ihre Höhen und Tiefen. Auch ein freundschaftliches, tiefgründiges Gespräch kann erschöpfend sein und nachdenklich machen – man braucht vielleicht erstmal Zeit für sich, um alles zu verdauen. Vielmehr geht es um die individuelle Persönlichkeit eines Menschen. Welche Kontakte empfinden Sie als bereichernd, welche als neutral und welche als belastend? Lösen Sie sich unbedingt von Letzteren, denn diese rauben Ihnen Kraft. Investieren Sie Ihre Energie lieber in Menschen, die Ihr Leben und Ihr Wohlbefinden bereichern. Sollte sich das im Einzelfall aus familiären Gründen schwierig gestalten, versuchen Sie wenigsten, den Kontakt auf ein erforderliches Minimum zu begrenzen. Auch das kann bereits als eine persönliche Erleichterung wirken und das Wohlbefinden stärken.

Soziale Kontakte stärken und schützen den Organismus

Wir haben also festgestellt: Der Einfluss sozialer Kontakte wirkt sich maßgeblich auf Ihr Wohlbefinden aus – wenn es die für Sie richtigen Kontakte sind. Sie stärken Ihr Immunsystem und schützen vor Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. Außerdem verbessern sie Ihren Umgang mit Stress und dadurch stärken sie gleichzeitig Ihr Herz und Ihren Kreislauf.

Im Trubel des Berufsalltags mag es oft nicht leicht sein – aber Zeit für Ihre Familie und Freunde ist gut und wertvoll investierte Zeit. Sie werden merken: Es wird nicht nur Ihnen, sondern auch Ihren (echten) Freuden langfristig besser gehen.

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